Mittwoch, 1. August 2012
Cutting Again
258 Tage habe ich es geschafft, die Finger von der Klinge zu lassen. So lange. Ich habe gekämpft, und dann? Dann wurde ich schwach. Ich hab's nicht mehr ausgehalten an dem Tag. Der Auslöser? Ich weiß es nicht, ich weiß es wirklich nicht. Vielleicht der erste Todestag meines Opas am 23. Juli, vielleicht die beste Freundschaft zu J. die gerade sehr kompliziert ist, vielleicht die Angst jetzt nach dem Schulabschluss den Kontakt zu meinen engen Freunden zu verlieren, vielleicht die Angst vor meiner Zukunft, vielleicht der Selbsthass, vielleicht die Selbstzweifel, vielleicht meine Unsicherheit, vielleicht meine schlaflosen Nächte, und und und. Vielleicht, aber nur vielleicht, auch einfach alles zusammen. Ich fühle momentan nichts außer Traurigkeit. Aber ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich überhaupt etwas fühle. Alles, ja wirklich alles, ist besser, als diese grottige Leere. Wenn man einfach nur leer ist und keinerlei Gefühl mehr hat. So hab ich mich jahrelang gefühlt und ich bin froh, dass das mittlerweile nicht mehr so ist. Ab und zu ist sie noch da und dann ist sie unerträglich, dann könnte ich ausrasten, aber mit solchen Tagen muss ich umzugehen lernen. Ansonsten sind meine Gefühle auch nicht auf glücklicher Bergfahrt, sondern halte sich eher zurück und bleiben blass. Ich habe Angst vor Gefühlen, denn dann kann man verletzt werden. Und verletzt zu werden, halte ich nicht aus. Das ist schrecklich, unerträglich. Ich komm damit nicht klar. Wie auch immer, momentan bin ich auf Achterbahnfahrt. Stationen: Leere, Selbstverletzung, Depressionen, Traurigkeit. Glücksmomente? Selten, vereinzelt. Aber immerhin sind sie ansatzweise noch da. Wären sie weg, wüsste ich nicht weiter..
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