Open Eyes

20 nach Mitternacht. Ich liege wach in meinem Bett. Die erste Nacht, in der ich mich dazu entscheide, meinen Laptop anzuschalten, anstatt gedankenverloren dazuliegen mit der Hoffnung bald einzuschlafen. Mein Buch hab ich schon zur Hälfte durchgelesen, faszinierend. Ein irgendwie..merkwürdig geschriebenes Buch. Der Schreibstil ist nicht so ganz meiner, aber es ist trotzdem gut verfasst worden und bisher gefällt es mir ganz gut, doch, zugegeben, es gibt bessere. Musik könnte ich auch anschließen, jedoch würde ich daduch nur noch mehr in Gedanken versinken. Daher entscheide ich mich für Bloggen und Facebook. Fehlt eigentlich nur noch der Tee, in den ich Spekualtius eintunke - doch dafür müsste ich nach unten, meine Eltern würden wahrscheinlich etwas mitbekommen, das möchte ich nicht. Die denken jetzt, ich liege in meinem Bett und schlafe. Schön wär's ...

Geht's eigentlich noch um mich ? Geht es mir mit all meinen Problemen noch um mich, oder sind sie mir egal geworden und ich will nur aufhören, die Menschen in meinem Umfeld zu verletzen ? Ich denke letzteres trifft eher zu. Es ist doch egal was mit mir ist. Doch meine Familie und meine Freunde sollen nicht unter meiner depressiven Art leiden. Ich vermute, dass ist der Grund, weshalb ich mir diese glückliche Maske zugelegt habe. Die Maske des immer fröhlichen Mädchens. Die Maske von dem kompletten Gegenteil von mir. Mein Magen knurrt - ist mir egal. Ich will jetzt nicht nach unten. In meinem Zimmer hab ich nur die Schokolade der Nikolaustüten, ich steh nicht so auf Schokolade. Sie macht dick und schlecht wird einem auch noch davon. Vergessen wir diese Pampe, bringt nichts, will ich nicht. Ich sollte schlafen, doch das kann ich nicht, geht nicht, will mir nicht gelingen. Bin fast schon verzweifelt, vom Wach sein. Will endlich im Land der Träume versinke - doch im Schönen, nicht in dem Hässlichen, das mich mit Alpträumen quält. Versuch Nummer Zwei, einzuschlafen, gute Nacht - oder gutes Wach-Sein, wie auch immer.